Das ilb geht dieses Jahr in die 15. Runde und hat auch dieses Jahr wieder ein tolles internationales Kinder- und Jugendprogramm auf die Beine gestellt. Das wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Insgesamt stellen dieses Jahr über 21 AutorInnen und IllustratorInnen aus 11 Ländern ihre Werke vor. Als kleine Leseanregung wollen wir euch einige Bücherhighlights aus dem diesjährigen Jahr vorstellen.
Frank Cotrell Boyce hält dieses Jahr die Eröffnungsrede der Sektion. Er hat zwei Bücher mitgebracht, „Broccoli-Boy rettet die Welt“ und „Der unvergessene Mantel“. „Der unvergessene Mantel“ wurde 2013 mit dem deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichnet. Es ist die ergreifende Geschichte von dem mongolischen Flüchtlingskind Dschingis, das plötzlich in Julies Klasse auftaucht. Doch kaum freunden die beiden sich an und lernen voneinander, wird Julie mit der Lebenswirklichkeit von Dschingis konfrontiert. Und plötzlich ist Dschingis verschwunden, weil er nicht in Großbritannien bleiben durfte… Eine Auseinandersetzung mit dem Neuen und Exotischen, aber auch den alltäglichen Herausforderungen von Flüchtlingen in Europa. Hochaktuell, sensibilisierend und warmherzig!
David Almond bringt sein Buch „Der Junge der mit den Piranhas schwamm“ mit – eine Berlinpremiere! Stanley ist ein gewöhnlicher Junge und wohnt bei seinem Onkel Ernie, der sein Eigenheim in eine Fischfabrik verwandelt. Plötzlich ist sein Leben gar nicht mehr normal und Stanley entschließt sich wegzulaufen. Auf der Suche nach Abenteuer schließt sich Stanley schließlich einem Jahrmarkt an und lernt schließlich vom Zauberer Pancho Pirelli in ein Becken voller Piranhas zu steigen. Ein turbulentes und fantasievolles Buch über Stanleys Selbstfindung und die Überwindung von Ängsten – mit einem tollen Cover und liebevollen Illustrationen von Oliver Jeffers.
Das Bilderbuch „Marie und die Dinge des Lebens“ von Tine Mortier ist ein einfühlsames Buch über das Alter, den Tod und das Leben. Marie und ihre Großmutter sind beide sehr aufgeweckt und verrückt nach Keksen. Als die Großmutter plötzlich im Krankenhaus liegt, ist Marie die Einzige, die ihren Wörtersalat versteht. Sie bleibt bei ihr, unterhält sie, malt für sie und weiß immer genau, was die Großmutter braucht. Und als Großvater stirbt, erfüllt Marie ihrer Großmutter den Wunsch ihn noch einmal zu sehen. Marie findet immer einen Weg, auch wenn sie die Dinge manchmal nicht so klar versteht wie ihre Eltern.
„Alles super!“ von Roddy Doyle packt ein schwieriges Thema an: Depressionen. Dublin liebt Hunde! Aber als der „schwarze Hund“ der Depressionen in der Stadt auftaucht und nachts in Häusern herumschleicht, geht plötzlich das Lachen verloren. Nur die Hunde und Kinder erkennen die Gefahren des schwarzen Hundes. Die Geschwister Gloria und Ray wollen ihrem Onkel Ben helfen, der von großer Traurigkeit ergriffen ist. Doch nur gemeinsam mit den anderen Kindern der Stadt kann es ihnen gelingen, den gefährlichen Hund zu vertreiben. Ein mutiges und kraftvolles Buch!
Und noch ein Hundebuch, nämlich „Der Hund, den Nino nicht hatte“ von Edward van de Vendel, mit fantasievollen Illustrationen von Anton van Hertbruggen. Wer kennt das nicht? Nino hat einen unsichtbaren Freund – einen Hund! Wozu braucht er also einen Hund, er hat schließlich schon einen. Doch genau den bekommt er geschenkt und der ist mit seinen natürlichen Bedürfnissen so gar nicht, wie er sich seinen treuen Begleiter erträumt hatte. Und plötzlich hat Nino noch andere Tiere, die er noch nicht hatte, einen Hirsch, eine Giraffe, ein Nashorn,… Ein tolles Bilderbuch über die Kraft der Fantasie und darüber, dass ein Wunsch zwar in Erfüllung gehen kann, aber auch anders, als man es sich vorgestellt hatte.
Auch was für Erwachsene: Die Graphic Novel „Der Araber von morgen: Eine Kindheit im Nahen Osten (1978-1984)“. Der französische Zeichner Riad Sattouf, der auch neun Jahre bei Charlie Hebdo mitzeichnete, nimmt den Stift in die Hand und erzählt von seiner Kindheit in Libyen und Syrien. Der kleine blonde Riad schildert unbefangen sein Leben in der fremden arabischen Welt. Viele humorvolle Episoden mit tiefen Einblicken in das Leben der arabischen Welt von damals.
Alle Bücher aus dem diesjährigen Programm findet ihr auf der Programmseite des ilb. Außerdem findet ihr dort auch Links zu Leseproben zum Stöbern.
Falls ihr noch nicht genug habt, solltet ihr unbedingt bei der Ausstellung „Das außergewöhnliche Buch – Bibliothek für junge LeserInnen“ vorbeischauen, in der 20 AutorInnen und IllustratorInnen jeweils ein Buch empfehlen, das jeder unbedingt gelesen haben sollte. Dieses Jahr mit dabei sind u.a. Emil und die Detektive von Erich Kästner, Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser von Ernst H. Gombrich und Monsieur Matisse und seine fliegenden Scheren von Annemarie van Haeringen. Mehr erfahrt ihr hier.
Und noch ein Termintipp: Unsere Nachbarin am Mehringdamm, die gelbe Villa, lädt im Rahmen des Kinder- und Jugendprogramms des ilb am Sonntag, den 13.9. ein zum Lesefest „Familienfest international“, wo Ihr einige der oben vorgestellten Autoren kennenlernen könnt: Erwartet werden dort Roddy Doyle (Irland), Javier Martínez Pedro (Mexiko), Salah Naoura (Deutschland), Edward van de Vendel (Niederlande) und Kaatje Vermeire (Belgien).
Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören oder Lesen!