
Wir vom Berliner Büchertisch geben täglich mehr als 300 Bücher in Verschenkregalen weiter. Aber es gibt in Berlin noch viele andere Möglichkeiten des Büchertauschs. Hier stellt euch unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Kathleen Schulz die Bookcrosser und andere Communities vor.
Hintergrund
Der Amerikaner Ron Hornbaker entwickelte 2001 die Idee, eine Art “freien Buchclub” zu gründen. Basis dessen bildet die Bereitschaft von Menschen, gelesene Bücher nicht im heimischen Bücherregal verstauben/enden zu lassen, sondern diese in die Freiheit zu entlassen, um von Anderen gelesen und wieder weitergegeben werden zu können. Mittlerweile haben sich große Communities gebildet, wo Ihr Euch gezielt informieren und als Bookcrosser aktiv werden könnt.
Das Prinzip ist ganz einfach: Ihr registriert Eure Bücher online, damit sie identifizierbar werden und vermerkt die generierte BCID (Bookcrossing-Indentitätsnummer) am Buch. Anhand dieser Nummer kann der spätere Finder des Buches online herausfinden, wie dieses Buch zu ihm/ihr gekommen ist und angeben, dass es gefunden wurde. (Das könnt ihr übrigens auch, wenn ihr ein Buch mit so einer Nummer gefunden habt!) Offizielle Bookcrossingzonen könnt ihr hier finden!
Gibt’s da noch andere Möglichkeiten?
Ihr habt keine Lust, Bücher zufällig zu finden oder wollt ein ganz bestimmtes Buch lesen? Vielleicht schaut ihr Euch nach einem sogenannten Bookring um. Dort könnt ihr Euch ein spezielles Buch aussuchen und zusenden lassen. Einzige Bedingung: Ihr sendet das Buch, nachdem ihr es gelesen habt, an diejenigen weiter, die nach Euch das Interesse an dem Buch bekundet haben.
Wenn es Euch wirklich schwer fällt, ein gelesenes Buch wieder in die Freiheit zu entlassen, gibt es auch die Möglichkeit, an einem Bookray teilzunehmen. Das funktioniert im Prinzip wie ein Bookring, nur dass dort der letzte Leser über den Verbleib des Buches bestimmen kann. D.h. ihr könnt das Buch z.B. auch einfach an gute Freunde weitergeben.
Ihr liebt Überraschungen? Eine ganz besondere Variante des Bookcrossing ist das sogenannte BookXerpting. Dabei könnt ihr aus verschiedenen Buchanfängen, die Euch ohne Angabe des Titels oder des Autors geschickt werden, die Anfänge aussuchen, die Euch am besten gefallen. Die ausgewählten Bücher schickt Euch dann der jeweilige Bookcrosser zu. Interesse? Schaut hier, um mehr über Bookcrossing und mögliche Variationen herauszufinden! Besonders hilfreich ist hier das Forum .
Bücher im Baum
Bookcrossing hat viele Menschen so begeistert und inspiriert, dass sie eigene Projekte auf die Beine gestellt haben, die die Idee des kostenfreien, öffentlichen Zugangs zu Büchern aufgreifen. In Berlin hat diesbezüglich schon einiges getan. So gibt es z.B. seit 2007 das Projekt “Bücherwald Berlin”, das durch Baufachfrauen e.V. initiiert wurde. Durch das Aufstellen von insgesamt neun Baumstämmen, die als Bücherregale aufbereitet wurden, haben Besucher in Prenzlauer Berg die Möglichkeit, ihre bereits gelesenen Bücher gegen neues Lesematerial auszutauschen.
Freiluftbibliothek
Die Stiftung dragondreams hat 2010 die Open Air Bibliothek in Berlin “eröffnet”. Bücherspenden werden hier zunächst aufgearbeitet und dann an öffentlichen Plätzen freigelassen. Das Besondere hierbei: Die Bücher werden auch z.B. in Arztpraxen, Einkaufszentren oder auch Restaurants ausgelegt. Bücher aus dem Projekt lassen sich sogar schon in der Dominikanischen Republik finden. Weitere Informationen könnt ihr hier finden.
Ihr wollt noch mehr über solche Projekte wissen ? Dann schaut Euch auch unseren Beitrag über Buchverschenkorte in Berlin und anderswo an! Kennt ihr noch andere Initiativen? Teilt es uns in den Kommentaren mit!