Eine Rezension unserer Kundin Jing:
Es gibt Geschichten, mit denen man sich einfach nicht anfreunden kann – und Hier könnte das Ende der Welt sein gehört für mich definitiv dazu.
Die Geschichte handelt von Cullen Witter, einem amerikanischen Teenager, der in der Stadt Lily in Arkansas lebt. Hinter der Fassade einer idyllischen Kleinstadt führen die Einwohner ein tristes Leben, dem sie nicht entfliehen können. Viele Menschen dort wirken müde und angespannt, unglücklich und auf der Suche nach einem besseren Ort zum Leben. In Lily scheint nie etwas los zu sein – bis eines Tages ein Fremder in der Stadt auftaucht. Er behauptet, er habe Individuen der längst ausgestorbenen Lazarus-Spechtart in Lily entdeckt. Die ganze Stadt ist in Aufruhr – ausgerechnet die ereignislose Stadt soll der Ort dieser grandiosen Entdeckung sein? Fast zur gleichen Zeit verschwindet Cullen Witters jüngerer Bruder Gabriel auf mysteriöse Art und Weise. Cullen versucht alles, um seinen Bruder wiederzufinden und erfährt dabei Unterstützung von seinem besten Freund Lucas …
Hier könnte das Ende der Welt sein ist in vielerlei Hinsicht anders. Der Inhalt hebt sich von meinen bisher gelesenen Geschichten ab, von einer ausgestorbenen und dann wieder aufgetauchten Vogelart liest man nicht alle Tage. Das ungewöhnliche Thema hat mich von vornherein fasziniert, ich wollte das Buch unbedingt lesen und mich von John Corey Whaley inspirieren lassen. Leider ist meine Begeisterung für die Geschichte schon nach den ersten paar Seiten verschwunden.
John Corey Whaleys Schreibstil ist außergewöhnlich. Er schreibt mal in einer Jugendsprache und mal hochphilosophisch, mal aus der Ich-Perspektive von Cullen und aus der dritten Person. So sehr er sich auch bemüht, mithilfe einer lockeren Sprache eine Verbindung zu dem Leser aufzubauen – bei mir hat das leider nicht funktioniert. Im Nachhinein würde ich seinen Schreibstil als exzentrisch bezeichnen. Whaley schreibt anspruchsvoll und scheint gerne um den heißen Brei herumzureden.
Der rote Faden der Geschichte war mir nicht ersichtlich, die Handlung plätschert die ganze Zeit über vor sich hin, ohne dass wirklich etwas Aufregendes passiert. Zeitweilig war das Lesen des Romans wirklich anstrengend. Eine Strandlektüre ist der Roman sicherlich nicht, wenn man die Geschichte liest, sollte man schon viel Zeit und Konzentration mitbringen. Die Charaktere der Geschichte sind alle auf ihre Art und Weise außergewöhnlich und besonders. Vielleicht sind sie doch etwas zu sehr besonders, denn ich konnte mich beim Lesen nicht mit den abstrakten Figuren anfreunden.
Hier könnte das Ende der Welt sein hat ein Ende, das mich mit einem enttäuschten Gefühl zurücklässt. Meiner Meinung nach hat es sich der Autor mit dem Ende der Geschichte etwas zu einfach gemacht.
Vielleicht habe ich die Kernessenz der Geschichte nicht verstanden. Vielleicht gab es aber auch einfach keine. So oder so habe ich mich nicht mit der abstrakten Geschichte und den fremden Figuren anfreunden können.
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Titel: Hier könnte das Ende der Welt sein
Autor: John Corey Whaley
Übersetzer: Andreas Jandl
Verlag: Hanser
Genre: Kinder- und Jugendbuch
ISBN: 978-3-446-24507-5
Preis: 15,90 Euro
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