
„Auf zur Leipziger Buchmesse!“, hieß es am Donnerstag für uns Leseförderinnen des Berliner Büchertisches. Zwei Tage informierten wir uns über Trends und Projekte der Leseförderung und sichteten die neuen Verlagsprogramme. Anlaufstellen waren dafür unter anderem der Bundesverband Leseförderung, die Stiftung Lesen, der Arbeitskreis für Jugendliteratur, die avj – Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen und der Friedrich-Bödecker-Kreis; außerdem natürlich die zahlreichen Kinder- und Jugendbuchverlage in Halle 2 des Leipziger Messegeländes. Selbstverständlich haben wir auch den Stand der wunderbaren Buch – und Schreibwerkstatt „Buchkinder Leipzig“ besucht. Außerdem waren wir unter anderem bei diesen Preisverleihungen dabei:
Leipziger Lesekompass
Gleich am Donnerstagmorgen gaben die Leipziger Buchmesse und die Stiftung Lesen die 30 Kinder- und Jugendbücher bekannt, die 2014 mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet wurden. In den Altersgruppen 2-6, 6-10 und 10-14 Jahre werden jährlich jeweils zehn Bücher und Medien prämiert, die sich für die Leseförderung besonders eignen. Die Gewinnertitel wurden aus allen Neuerscheinungen auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt der letzten zwölf Monate unter Aspekten der Lesemotivation und -förderung von einer interdisziplinären Jury bewertet und ausgewählt. Unter ihnen befinden sich Titel unterschiedlicher Genres genauso wie verschiedene Lesemedien, darunter erstmals eine Kinderbuch-App. Einen Überblick über die prämierten Titel findet ihr hier.
Kinderbuchhandlungspreis

Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. (ajv) vergibt seit 2004 jährlich einen Preis für kreative Aktionen, Ideen oder Präsentationen rund um Kinder- und Jugendbücher. Wir waren sehr gespannt, welche Ideen andere Buchhandlungen haben, und freuen uns über folgende Anregungen der Preisträger/innen, die zum Nachmachen animieren:
Der 1. Preis ging 2014 an Naseweis – Der Kinderfachbuchladen aus Stuttgart für seine Aktion „Andere Länder – Andere Sitten – Andere Bücher“: Fünf Monate lang stellte der Laden monatlich ein europäisches Land in den Mittelpunkt und weckte mit Plakaten, Flaggen, ländertypischer Deko, zweisprachigen Lesungen und Thementischen bei Kindern und Jugendlichen Neugierde auf andere Länder und Kulturen. Mit dem 2. Preis wurde die Mainzer Kinderbuchhandlung Nimmerland ausgezeichnet, die ihr neues Logo mit einem „Krokodilfest“ eingeführt hat. Mit der Aktion „Baustellenlesungen“ nutzte die Berliner Buchhandlung Buchsegler eine ungünstig platzierte Baustelle zu ihren Gunsten und gewann damit den 3. Platz. Den 4. Platz belegte Didactus Plus aus Kempten mit einer Detektivnacht „Licht aus! – Buch auf! – Träume an!“. Platz 5 erhielt das „Mehrsprachige Bilderbuchkino“ der Buchhandlung Weitzmann aus Neuenkirchen.
Unser Favorit war übrigens die Baustellen-Aktion der Berliner Kolleginnen!
Medienpreis der ajv
Neben dem Kinderbuchhandlungspreis lobte die avj dieses Jahr zum dritten Mal einen Medienpreis für journalistisches Engagement für Kinder- und Jugendliteratur aus. 2014 ging der Preis an Verena Hoenig, die für viele verschiedene Medien schreibt. Preisträgerinnen der vergangenen Jahre waren Anke Sperl und das Redaktionsteam „quergelesen“ (2012), die Journalistin Christine Knödler und die vielen durch das Portal www.buecherkinder.de und dem Facebook-Auftritt „Ich mach was mit Kinder-Büchern“ bekannte Stefanie Leo (2013).
Lesende Jungs und Kinderbuch-Apps
Am Freitag informierten wir uns bei zwei Podiumsdiskussionen über lesende bzw. lesefaule Jungs und über Kinderbuch-Apps. Zu beiden Themen gibt es bei uns in den nächsten Wochen eigene Beiträge. Wenn ihr schon jetzt mehr dazu erfahren möchtet, empfehlen wir euch einen Artikel im Börsenblatt zur Veranstaltung „Neue Vorbilder, andere Geschichten – Holen die Jungen auf?“. Zum Einstieg in Lese-Apps bietet sich dieser Beitrag der Stiftung Lesen und dieses ZEIT- Interview mit einer Verlagsberaterin für Kindermedienprojekte an.
Deutscher Jugendliteraturpreis
Verpasst haben wir die Bekanntgabe der Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis, aber zum Glück können wir und ihr sie auch auf der Website des Preises nachlesen. Nicht bei den Nominierungen des Jugendliteraturpreises dabei, dafür umso präsenter auf allen anderen Preisverleihungen, die wir besucht haben, und daher auch unser Buchmessen-Lesetipp:
„Lindbergh: Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“
Rezension bei den Bücherkindern
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