Eine Rezension unserer Kundin Ronja:
Der viel gelobte Jugendroman Nichts – Was im Leben wichtig ist von Janne Teller überrascht in vielen Punkten. Beim Lesen des Titels denkt man schon an ein recht melancholisches Buch und so beginnt es auch.
„Nichts bedeutet irgendetwas,
das weiß ich seit Langem.
Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun.
Das habe ich gerade herausgefunden.“
Pierre Anthon verlässt nach dieser Aussage seine Klasse und sitzt fortan nur noch auf dem Pflaumenbaum vor seinem Haus. Dort übt er sich im Nichtstun.
Seine Klassenkameraden sind verwirrt und überlegen, ob Pierre Anthon nicht vielleicht Recht hat und wirklich nichts eine Bedeutung hat. Sie kommen aber alle zu dem Schluss, dass es irgendetwas geben muss, was von Bedeutung ist. So beginnen sie auf einem Berg alle Dinge zu sammeln, die für sie von Bedeutung sind: Schuhe, eine Angel, ein Fahrrad. Alles Dinge, die einem Kind wichtig sind, die es aber trotzdem entbehren kann.
Doch dann eskaliert das Ganze, als ein Fahrrad mit der Unschuld eines Mädchens gleichgesetzt wird. Auf die Unschuld folgt das Köpfen eines Hundes und einem Jungen wird eine Zeigefinger abgeschnitten. Und es kommt noch schlimmer…
Erzählt wird die Geschichte von einem der Mädchen, Agnes. Detailliert beschreibt sie das Geschehen und die Gedankengänge der Klassenkameraden. Obwohl sie nach außen alle so tun, als wären sie sich einig sind, zweifelt doch jeder für sich, ob Pierre Anthon nicht vielleicht Recht haben könnte. Dem soll der Berg zeigen, dass es etwas gibt, was von Bedeutung ist. Doch nach der Fertigstellung will er ihn gar nicht sehen, sondern ruft Ihnen immer weiter Dinge vom Pflaumenbaum hinterher wie:
„Alles ist egal, denn alles fängt nur an, um aufzuhören. In demselben Moment, in dem ihr geboren werdet, fangt ihr an zu sterben. Und so ist es mit allem!“
Obwohl der Roman aus Sicht eines Kindes geschrieben ist, wirkt er nicht kindlich, nicht naiv, sondern eher erwachsen und so, als wüssten die Kinder genau was sie tun. Es wirkt kalt und rücksichtslos, was auch mit den „Opferungen“ zu tun hat. Die Kinder unterscheiden nicht mehr zwischen richtig und falsch. So graben sie zum Beispiel den Sarg des kleinen Bruders einer Mitschülerin aus. Was Agnes wichtig ist wird dreifach betont durch Konstruktionen wie: „Ein Pflaumenbaum hat viele Äste. Viele lange Äste. Viel zu viele, viel zu lange Äste.“ oder „[…], denn die Idee an sich war gut. Gut. Besser. Am besten.“
Das Buch liest sich in einem Rutsch gut durch und regt trotz seiner sehr oberflächlich gestalteten Lehre bzw. Aussage zum Nachdenken an. Darüber, wie man selbst damit umgehen würde, wenn jemand so etwas sagen würde. Oder wie man in bestimmten Situationen handeln würde, wenn man an der Stelle der Kinder oder an der Stelle von Agnes wäre. Würde man den Sarg mit ausgraben? Würde man einem Mädchen in der siebten Klasse die Unschuld rauben? Und würde man da einfach so danebenstehen ohne etwas zu sagen?
Ein interessant gestaltetes Buch, das einen auch nach dem Lesen nicht loslässt.
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Titel: Nichts. Was im Leben wichtig ist
Autorin: Janne Teller
Übersetzerin: Sigrid Engeler
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Genre: Jugendliteratur
ISBN: 978-3-423-62517-3
Preis: 6,95 Euro
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Ich finde dieses Buch wirklich beeindruckend und überzeugend.
Janne Teller erklärt die Bedeutung des Nichts in diesem Buch anhand einer simplen Schulklasse in Taering.
Es ist wirklich ein einfacher Schreibstil, der wirklich gut zu verstehen ist. Doch mag man die Sprüche Pierre Anthons verstehen, muss man sich ein kleinen, aber auch nur kleinen wenig anstrengen.
Es ist ein überaus gelungenes Buch, dass „Nichts eine Bedeutung“ wiederspiegelt.
Zum Nachdenken anregend
Ich bin der Meinung dass das Buch Nichts von Janne Teller nicht für jeden etwas ist,
da es an manchen Stellen verstörend und nicht zu verstehend ist. Des weiteren ist das Buch auch an vielen Stellen vorhersehbar und einfach strukturiert. Allerdings finde ich, dass man das Buch gut in ein paar Tagen lesen kann, da dies nur 140 Seiten hat. Außerdem ist das Buch etwas für Jungs und Mädchen.