Eine Rezension unserer Kundin Jing:

261075_1_lightbox_der_beste_tag_meines_lebens_romanColin Fischer hat das Asperger-Syndrom. Er hat Probleme, die Gefühle anderer Menschen nachzuvollziehen und tut sich schwer damit, rhetorische Fragen und Sarkasmus zu erkennen. Aufgrund seines Handicaps wird Colin in der Schule von seinen Mitschülern geärgert. Als eines Tages in der Schulcafeteria ein Pistolenschuss alle Schüler erschreckt, wird Wayne Conelly beschuldigt, der Colin immer wieder ärgert. Doch ist er wirklich der Täter? Sherlock-Holmes-Fan Colin übernimmt den Fall und ermittelt auf eigene Faust.

Die Aufmachung der Geschichte ist wirklich schön. Am Anfang jedes Kapitels steht ein Notizbucheintrag von Colin zu einem wissenschaftlichen oder literarischen Thema. Colin nimmt seine Welt anders wahr als die meisten anderen Menschen. In seinen Gedanken tauchen manchmal Tatsachen und Fremdwörter auf, mit denen der Leser auf den ersten Blick nichts anfangen kann. So deckt Colin zum Beispiel eine „falsche Dichotomie“ auf. Solche Begriffe werden in Fußnoten genauer erklärt. Der Roman dient also nicht nur zur Unterhaltung – er bildet auch.

Colin Fischer ist intelligent und besonders gut darin Logik anzuwenden. Doch in Sachen Gefühle ist er weniger erfolgreich. Sein Verhalten ist ziemlich seltsam, und manchmal habe ich mich während dem Lesen gefragt, ob das Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus, wirklich so dramatische Symptome aufweisen kann, wie im Roman beschrieben. Colins Reaktionen wirken zum Teil übertrieben. So braucht er Karteikarten, auf denen verschiedene Gesichtsausdrücke abgebildet sind, um die Merkmale der verschiedenen Gefühle zu lernen.

Die Lesenden begleiten Colin bei seinen Ermittlungen. Seine Welt wird genau beschrieben. Die Mitschüler werden hingegen meistens nur erwähnt. Der Leser erfährt, dass nicht alle Mitschüler Colin wohl gesonnen sind. Es herrscht eine gewisse Feindschaft zwischen Colin und seinen Klassenkameraden Stan, Eddie und Wayne. Doch die verschiedenen Personen auseinanderzuhalten ist mir beim Lesen schwergefallen, da die Figuren wie leere Hüllen wirken. Sie haben die Funktion, Colins Feinde zu sein, doch was denken sie, was mögen sie, wie sind sie drauf? Diese Fragen bleiben auch mit dem Ende Geschichte offen.

Die Handlung der Geschichte wird immer spannender und spannender. Zunächst scheint der Fall klar zu sein, doch nach und nach stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es scheint. Das Ende gefällt mir gut, auch wenn einige Fragen unbeantwortet bleiben.

Der beste Tag meines Lebens ist trotz kleiner Schwächen eine schöne Geschichte über einen außergewöhnlichen Jungen, der Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um ein Verbrechen aufzuklären.

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Titel: Der beste Tag meines Lebens
Autorin: Ashley Miller
Übersetzung: Henriette Zeltner und Zack Stentz
Verlag: Droemer
Genre: Jugendbuch
ISBN: 9783426226285
Preis: 14,99 Euro

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